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METAMORPHOSE

Metamorphose: Ein essentieller Teil des Lebens.

Die Ausstellung erkundet das Thema der Veränderung und Transformation in einer einzigartigen Umgebung. Vier Künstlerinnen, Katja Bonnländer, Annemarie Faupel, Tamy Plank und Anna Maja Spiess, die ihr Diplom an der Akademie der bildenden Künste München abgeschlossen haben, bieten mit ihrer Kunst einen tiefen Einblick in den allgegenwärtigen Kreislauf des Wandels im Hinblick auf die Natur, die Magie, das Feuer und den menschlichen Körper.

Der Prozess der Verwandlung und Erneuerung spiegelt sich auch im Ausstellungsort wider. Der Schrottplatz ist ein Ort der Veränderung, der Neuerfindung. Fahrzeuge mit einer ganz persönlichen Vorgeschichte werden repariert, auseinandergenommen und neu verwertet. Durch unsere Ausstellung untergeht nun der Schrottplatz selbst für kurze Zeit einer Art Metamorphose.

Die Ausstellung zeigt die Fähigkeit der Kunst, auch in ungewöhnlichen Umgebungen eine Verbindung zu schaffen und uns zu inspirieren. Von einer live Performance über Skulpturen bis hin zu Zeichnungen und Malerei werden die Betrachter durch diverse Medien auf eine Reise der Veränderung mitgenommen. Jedes Werk in dieser Ausstellung bringt eine einzigartige Perspektive zu dem Thema der Metamorphose.


Künstlerinnen:

TAMY PLANK

In den Arbeiten von Tamy Plank sprießen und verwandeln sich organische Formen und Muster zu neuen Räumen und Gestalten. Oftmals ist die Symbolik des Feuers als Lebensspender präsent, wobei neue Wesen aus den Flammen entspringen und sich entfalten. Einerseits lässt sie sich von ihrem Unterbewusstsein leiten, andererseits verbindet sie bewusst die Punkte, die sich ihr aufzeigen. Auf der physischen Seite ist die Natur eine große Inspirationsquelle, auf der mentalen Ebene beschäftigt sie sich mit Metaphysik, Schamanismus und Mystik, wobei sie aus ihren Träumen und verschiedenen Meditationstechniken schöpft. Aus diesen Elementen entsteht ein Repertoire an Formen, Symbolen und Geschichten, aus denen immer neu kreiert, variiert und kombiniert wird – zwischen abstrakt und figurativ oszillierend. Sie arbeitet mit Malerei, Installation, Text und Sound.

KATJA BONNLÄNDER

Die Nürnberger Künstlerin Katja Bonnländer verbindet in ihren Werken diverse Techniken und Materialien wie Acryl, Metall und Lack. Auf großformatigem Trapezblech schafft sie ein zartes Spiel zwischen Form, Farbe und Licht. Zeichen und Flächen werden durchbrochen von geprägten Linien und getropften Punkten – eine Metamorphose von Geometrie zur Assoziation, geprägt von der individuellen Wahrnehmung des Betrachters. Ein Dreieck, ein Berg, ein Tier, ein Blick? Bonnländer’s Arbeiten sind angesiedelt an der Grenze zwischen Leinwand und Skulptur, Realität und Traum. Das harte, industrielle Baumarktmaterial wird von der Künstlerin in ein komplexes, empfindsames Kunstobjekt verwandelt.

ANNA MAJA SPIESS UND ANNEMARIE FAUPEL

Im Bezug auf die Werke von Anna Maja Spiess und Annemarie Faupel ist der Begriff Metamorphose eng mit der Entfaltung des menschlichen Seins verknüpft. Durch Körperlichkeit, Intimität, und Voyeurismus wird hier auf unterschiedliche Weise die Metamorphose des Menschen dargestellt.

In ihren hyperrealistischen Darstellungen gewährt uns Annemarie Faupel einen intimen Einblick in die Schönheit und Komplexität des Körpers. Mit der weiblichen Form als Leitmotiv erkundet Faupel die Transformation der menschlichen Gestalt in all ihrer Vielfalt und Individualität. Durch ein detailliertes Farbenspiel fängt sie gekonnt die Nuancen der Haut, ihre Texturen und Töne ein und verleiht ihren Werken Emotionalität und Verletzlichkeit. Durch diese unerschrockene und direkte Konfrontation mit dem nackten Körper wird der Betrachter aufgefordert, sich sowohl mit dem Körper, wie auch mit dem Sein zu beschäftigen.

Anna Maja Spiess beschäftigt sich in ihrer Kunst besonders mit der Sigillenmagie und der Natur. Sigillen sind graphische Symbole aus der Magie, die bereits in der Antike aufgetaucht sind.

Um den Zauber der Sigillen aufzunehmen wird die Künstlerin auf dem Schrottplatz eine Performance durchführen und sich im Licht von Neonkunstwerken schlafen legen. Die Kombination von Sigillen auf ihrer Haut und den Neon-Arbeiten wird korrespondieren: Sie stehen für Conditions are perfect und Happily ever after – beides Ideale, die ein jeder im menschlichen Leben anstrebt und meistens dabei scheitert. In ihrer Performance geht es um die Skurrilität des ewigen Strebens von Glück und Macht in der aktuellen Zeit. Es geht ebenso um die Präsentation des weiblichen Körpers in einer von noch größtenteils Männern dominierten Welt – und in unserem Fall, dem Recyclinghof. Die Schönheit und Fragilität der schlafenden weiblichen Gestalt im rauen Kontrast zu Maschinerie und Abfall.

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